Die Sage von der eisernen Henne

Die übermütigen Knappen von den Bergbauen am Iglsbach, am östlichen Fuße des Hochgründecks gingen zur schönen Tochter der alten Zechbäuerin, die eine Zauberin war. Diese wollte ihre Tochter nicht den Knappen überlassen und wies diese stetig mit strengen Worten, sogar Flüchen ab. Die Knappen ließen sich aber dadurch nicht abhalten und besuchten weiterhin die hübsche Katharina. Da entschied die alte Bäuerin die ganze Knappschaft zu verhexen.

So beschloss sie, sich eine eiserne Henne mit eisernen Eiern machen zu lassen und überzog alles mit siedendem Pech und Schwefel, damit das Eisen nicht roste. Anschließend vergrub sie diese mit Zaubersprüchen an einem unbekannten Ort. Ab diesem Augenblick waren die reichen Erze am Iglsbach verschwunden und aus war es mit der Herrlichkeit der Knappen.

Daraufhin verließen die Knappen das Tal. Kaum jemand findet heute noch am Iglsbach alte Halden und Bergzeug. Viele Jahre sind vergangen, dass die alte Zechbäuerin verstarb und auch die schöne Katharina für ewig die Augen schloss. Aber immer noch liegt der Zauber auf den reichen Erzgängen, die am Fuße des Hochgründecks ausbeißen und kein Mensch zu finden vermag. Dieser Zauber wird nicht eher gelöst, bis entweder ein Sonntagskind die eiserne Henne aus dem Schoße der Erde hebt, oder das „Zauberwerk“ einmal von Rost zerfressen und zerfallen sein wird.