Hochgründeck - Bergzerreissung


Das Hochgründeck (1.1827 m) ist die höchste Erhebung der Grauwackenzone im Erz der Alpen UNESCO Global Geopark und der Kamm zeigt eines der bedeutendsten geologisch-tektonisch-geomorphologischen Phänomene. Das Wegstück vom Kiener-Haus zum Gipfel des Hochgründecks verläuft auf einem breiten Rücken, der durch einen Doppelgrat geprägt wird. Das ist der in der Landschaft auszumachende Hinweis auf eine „Bergzerreißung". Bergzerreißungen mit Doppelgraten sind charakteristische Bildungen in den weichen, rutschungsanfälligen Schiefern und Phylliten der Grauwackenzone.

Unter dem Begriff Bergzerreißung versteht man ein zweiphasiges tektonisches Ereignis, bei welchem ein Zerbrechen bzw. Aufreißen des Gesteins an „Entspannungsklüften" den Anfang bildet.

Darauf folgt das Absacken der gelockerten Felsmassen unter Einwirkung der Schwerkraft. Hier ging nach Abschmelzen des eiszeitlichen Gletschers das Widerlager verloren - so sackte der Berg durch Druckentlastung auf beiden Seiten ab, der Doppelgrat entstand. Dieser Vorgang verleiht dem Gebiet ein „zerrissenes Aussehen" mit zwischen den beiden Graten temporär, wassererfüllten Tümpeln und buckeligen Wiesen.

Mit Unterstützung von Bund, Land und Europäischer Union


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